„Du warst immer an vorderster Front, Danke für Deinen Einsatz für die Kirche in dieser Stadt.“ Mit diesen Worten lobte der stellvertretende Dekan von Nürnberg, Pfarrer Reinhold Seidl, im Namen der Katholischen Stadtkirche den Jubilar Pfarrer Richard Förster für sein jahrzehntelanges seelsorgerliches Wirken in Nürnberg. Vor 60 Jahren, am 25. Juli 1954, wurde Förster von Erzbischof Josef Otto Kolb im Bamberger Dom zum Priester geweiht, am Sonntag (27. Juli 2014) feierte er sein rundes Weihejubiläum in der vollbesetzen Kirche St. Bonifaz. Dort war Richard Förster von 1967 bis 1997 Pfarrer, Hunderte Wegbegleiter aus der Gemeinde und der Ökumene kamen zum Fest.
Die Kommission für den Interreligiösen Dialog im Erzbistum Bamberg verurteilt die antijüdischen und antisemitischen Ausschreitungen, zu denen es vor kurzem unter anderem auch in Nürnberg im Anschluss an Demonstrationen gegen Israel und seine Politik im Gaza-Streifen kam.
Ich bin sehr erschrocken über die antisemitischen Ausschreitungen, die in den letzten Tagen in deutschen Großstädten zu beobachten waren. Auch in Nürnberg - einer Stadt, die sich ausdrücklich den Menschenrechten verpflichtet weiß – waren judenfeindliche Parolen und Äußerungen zu hören. Diese sind selbstverständlich nicht zu tolerieren.
2013 hat die katholische Kirche hohe Austrittszahlen verzeichnen müssen. Bundesweit waren es 178.805 Austritte, meldete die Deutsche Bischofskonferenz vor wenigen Tagen (im Vorjahr 2012 hingegen 118.335 Austritte). Dieser Trend wird für die Erzdiözese Bamberg (2013: 4.757; 2012: 3.117 Austritte) und die Diözese Eichstätt (2013: 2.559; 2012: 1.746 Austritte) bestätigt. Auch die aktuellen Zahlen für den Bereich der Katholischen Stadtkirche Nürnberg schreiben diese Tendenz fort: allein von Januar bis Juni 2014 wurden 956 Austritte registriert (2013 waren es bis Juni 740 Austritte und für das ganze Jahr 1673). Nur im Jahr 2010, als der Mißbrauchsskandal in der katholischen Kirche große Wellen schlug, waren die Austrittszahlen höher gewesen.
Seit Wochen kämpfen Flüchtlinge auf dem Nürnberger Hallplatz um die Anerkennung ihres Bleiberechts. Für die Chance, zu arbeiten und endlich ein neues Leben beginnen zu können, haben sie zu drastischen Mitteln gegriffen. Erst das Essen, dann das Trinken verweigert. Der „trockene“ Hungerstreik endete für fünf der rund 20 Teilnehmer im Krankenhaus. Ein schriftliches Gesprächsangebot von Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly und dem Präsidenten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge Manfred Schmidt sollte ein erster Etappensieg sein. War es aber nicht. Die Situation der Asylsuchenden wird sich fürs Erste nicht verbessern.
Nach zwei Jahren Bauzeit kann die Pfarrgemeinde Allerheiligen das neue Gemeindezentrum mit Kindertagesstätte und Pfarrzentrum beziehen. Zur Einweihung kam Mitte Juli der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, der beim Festgottesdienst zur neuen Anlaufstelle in Stadtteil und Pfarrei gratulierte: „Sorgt für die Stadt, das ist Auftrag für die Pfarrei.“ Sie habe dafür zu sorgen, dass der Grundwasserspiegel an Ethik, Moral und Hilfsbereitschaft hoch bleibe. „Als Kirche und als Menschen in der Kirche haben wir Talente, die wir versuchen zum Wohl der Menschen und im Angesicht Gottes einzusetzen.“ Besonders Kinder sollten uns um Herzen liegen, hob Erzbischof Schick hervor: „Kindergeschrei ist Zukunftsmusik.“
13.250 Euro (vorläufiger Stand 11. Juli 2014) erbrachte die Sonderkollekte, für die am Wochenende nach Fronleichnam (21./22. Juni 2014) in den Pfarreien im Bereich der Katholischen Stadtkirche Nürnberg zugunsten der evangelisch-reformierten Gemeinde und ihrer Kirche St. Martha gesammelt wurde. Das historische Gotteshaus wurde durch einen verheerenden Brand in der Nacht zum Donnerstag, 5. Juni 2014, fast vollends zerstört. Der katholische Nürnberger Stadtdekan Hubertus Förster hatte die Pfarreien am gleichen Tag noch zu einer Sonderkollekte aufgefordert – als Zeichen der Solidarität mit der Schwesterkirche.
Der bisherige katholische Nürnberger Stadtdekan Hubertus Förster wird auch für weitere sechs Jahre die Stadtkirche Nürnberg leiten. Die Stadtversammlung, bestehend aus den Mitgliedern des Katholikenrates und der beiden Pastoralkonferenzen für die Dekanate Nürnberg (Erzbistum Bamberg) und Nürnberg-Süd (Bistum Eichstätt), wählte den 64-jährigen Priester zum zweiten Mal zum Stadtdekan.
Verschwindet die Musik Gottes so langsam still und heimlich von der Bühne unserer Gesellschaft? Gelingt es der Kirche noch die großartige Komposition des Alten und Neuen Testamentes in den Ohren und Herzen der Menschen zum Klingen zu bringen, oder wurde zu viel hinzukomponiert, so dass der eigentliche Kern der Botschaft nicht mehr herauszuhören ist? Mit diesen Fragen befasste sich Rainer Gast, Pfarrer von Allerheiligen, in seiner Predigt in der zentralen Fronleichnamsfeier der Nürnberger Katholiken. Er lenkte den Blick der Gottesdienstbesucher nach Rom auf einen Papst, der von Liebe, Vergebung und Barmherzigkeit spricht. „Franziskus schlägt Töne an, die einladend und nicht ausgrenzend sind“, so der Prediger weiter. Töne, die längst Festgefahrenes neu aufbrechen und in Bewegung bringen würden. Diese Worte machten Mut und würden die Herzen der Menschen treffen. Sie erfassten den Kern einer froh machenden und nicht einer drohenden Botschaft, so Gast.
„Bei uns sieht es schon ein bisschen anders aus“, stellt Erzbischof Paul Bakyenga aus Uganda lachend fest, als er von Stadtdekan Hubertus Förster im Besprechungsraum der Katholischen Stadtkirche Nürnberg begrüßt wird. Die Ausstattung seiner Arbeitsräume sei eher ein Sammelsurium übriggebliebener und aussortierter Möbel. „Aber wenn man zwischen neuen Stühlen und einem Wasserauffangbecken entscheiden muss, fällt die Wahl nicht schwer“, erzählte der 70-jährige gut gelaunt.